Füchse gewinnen nach Herzschlagfinale in Schwäbisch Hall
Bereits das erste Viertel begann mit einem offenen Schlagabtausch. Auch wenn die Schwaben ohne richtigen Center spielten und darauf bedacht waren, das Spiel möglichst breit zu machen, punkteten sie immer wieder in Brettnähe oder aus der Mitteldistanz. Gerade zu Beginn lief der Ball bei den Hallern immer wieder durch die Hände des fast 50-jährigen Spielertrainers Michael Heck, der an fast allen erfolgreichen Offensivaktionen aus dem Halbfeld beteiligt war. Die Füchse konnten sich auf der anderen Seite auf die wiederholt sicheren Distanzschützen Max Kiesel und Michael Schönit verlassen.
Im zweiten Viertel konnten sich die Gastgeber etwas absetzen. Geschuldet war dies vor allem der Unentschlossenheit in der Defense der Wieblinger. Immer wieder war man etwas unkonzentriert und ließ die bekannte Sicherheit vermissen. Auch kam es zu ungewohnten Abstimmungsprobleme was zum Teil auch dem Fakt geschuldet war, dass man mit dem Center-losen Spiel der Flyers Probleme hatte. Offensiv kam der Motor ein ums andere Mal ebenfalls ins Stocken, dank der individuellen Klasse und Überlegenheit am Brett blieb man trotzdem noch in Schlagdistanz.
In der zweiten Halbzeit sollten sich die Ereignisse überschlagen. Die Füchse fanden wieder etwas besser Zugriff zum Spiel. Das ließ sich noch nicht ganz in Punkte ummünzen dennoch war man spielerisch im Geschäft. Mitte des dritten Viertels kam es dann zu einer Szene die den restlichen Verlauf des Spiels entscheidend prägen sollte. Nach dem Defensivfoul eines Haller Spielers kam es zu einem Wortgefecht der Gastgeber und dem Schiedsrichtergespann. In Folge dessen gab es zu dem normalen Foul noch drei Technische Fouls und ein Disqualifizierendes. Dementsprechend wurde ein Spieler der Schwaben frühzeitig duschen geschickt. In den letzten 15 Minuten sollten noch 4 weitere Technische Fouls an die Gastgeber verteilt werden. Teilweise handelte es sich dabei um Aktionen, für die die Schiedsrichter in Hälfte Eins nur ein müdes Lächeln übriggehabt hatten. Entscheidend war dann aber, dass mit noch knapp 5 Minuten auf der Uhr der Haller Topscorer Dalibor Cevriz sich sein zweites Technisches abholte und demnach das Feld räumen musste. Dieser hatte bis dahin der Fuchsdefense sehr viele Probleme gemacht. In den letzten Minuten zeigte sich dann die Nervenstärke, welche die Wieblinger diese Saison so ausmacht. Mit noch knapp 45 Sekunden zu spielen und Gleichstand hatten die Gastgeber Ballbesitz. Nach einigen Pässen wurde bei einem kleinen Gerangel in Korbnähe ein Flyers-Spieler gefoult. Dieser machte nur einen der beiden Freiwürfe rein und es ging mit etwas über 30 Sekunden in die anderen Richtung. Nach einigen ergebnislosen Freilaufbewegungen nahm sich Flügelspieler Timo Käding ein Herz und traf einen wilden und schwierigen Wurf aus der Mitteldistanz. „Wo Käding draufsteht ist eben auch Käding drin.“ Mit noch 15 Sekunden auf der Uhr nahmen die Haller eine Auszeit und hatten im Vorfeld Einwurf. Der bis dahin so starke Michael Heck wurde energisch am Zonenrand gedoppelt fand aber trotzdem seinen bis dato treffsichern Sohn Moritz Heck an der Dreierlinie. Dieser verfehlte allerdings den Korb und der Ball landete bei den Füchsen. Bei 1,6 Sekunden wurde Timo Käding gefoult. Dieser ging an die Linie und verfehlte den ersten Freiwurf. Da auch der Zweite daneben ging konnten die Flyers keine Auszeit mehr nehmen und der Notwurf vom eigenen Korb blieb am Trennvorhang an der Decke hängen.
Auch wenn sich das 91:90 aus Wieblinger Sicht alles andere als befriedigend anfühlte, konnte man so den dritten Tabellenplatz sichern, bevor man nächste Woche die zweitplatzierten Ravens aus Reutlingen im heimischen Fuchsbau im Sportzentrum West empfängt.
Für die Füchse spielten: Max Kiesel (28 Punkte/3 Dreier), Christian Hofmann (24), Daniel Ryklin (12), Michi „Der Tacker“ Schönit (11/3), Timo Käding (8), Jonas Wiesenberg (5/1), Paul Heinemann (3) und David Pisic